Silouhette von Frauen mit Markierungen als Vorbereitung für Eingriff zu Körperformung.

Schonende Methoden der Körperformung liegen im Trend – Frauen wie auch Männer wünschen sich eine straffe, gut proportionierte Silhouette möglichst ohne Narben und lange Ausfallzeiten. Zunehmend wird die klassische Liposuktion daher durch Verfahren wie Ultraschall, Radiofrequenz oder Low Level Laser ergänzt oder ersetzt. Eines haben alle diese Methoden gemeinsam: Um bestmögliche Behandlungsergebnisse zu erzielen, benötigen Chirurgen moderne und hochwertige Technologien. Mit diesen fünf Auswahlkriterien treffen Sie eine gute Entscheidung.

Geräte zur Körperformung: Die Top-5-Kriterien, die plastische Chirurgen bei der Auswahl berücksichtigen sollten.
Körperformung © New Africa /Adobe Stock

Warum sind Geräte zur Körperformung heute unverzichtbar?

Fettabsaugungen zählen in Deutschland zu den häufigsten plastisch-chirurgischen Eingriffen. Vor allem im zweiten Pandemiejahr 2021 hat die Fachgesellschaft VDÄPC einen deutlichen Zuwachs in den Behandlungszahlen beobachtet. Auch international zeichnen sich ähnliche Trends ab. Doch die bloße Reduktion von Körperfett ist heute nicht mehr zeitgemäß. Vielmehr wünschen sich Patienten eine ästhetisch optimale Formung und Straffung ihrer Körperkonturen.

Die klassische Liposuktion wurde in den letzten Jahren daher zunehmend zur sogenannten „High Definition Körperformung“ erweitert. Energiebasierte Verfahren wie Ultraschall, Laser oder neuerdings die Argon-Plasma-Technologie spielen dabei eine Schlüsselrolle. Diese Methoden zielen auf eine Straffung des Bindegewebes ab und können bei schlanken Patienten die Fettabsaugung manchmal auch ersetzen.

Innovative Geräte zur Körperformung sind daher in der modernen plastischen Chirurgie ein Muss, doch welches der zahlreichen Systeme am Markt bringt auch wirklich die gewünschten Erfolge? Um teure Fehlinvestitionen zu vermeiden, sollten Sie vor dem Kauf einen Kriterienkatalog definieren – so schränken Sie zugleich das Feld der möglichen Anbieter ein.

Aus unserer Sicht sind es vor allem diese fünf Kriterien, die optimale Behandlungsergebnisse gewährleisten:

  • Effektivität und Sicherheit der Methode
  • Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit des Geräts
  • Benutzerfreundlichkeit und Komfort im praktischen Gebrauch
  • Preis und Wirtschaftlichkeit
  • Technologische Innovativität

1. Effektivität und Sicherheit

Selbstverständlich müssen gerätebasierte Verfahren zur Körperformung in erster Linie wirksam sein, also den von Chirurgen und Patienten gewünschten Effekt erzielen. Bei allen subjektiven Unterschieden im ästhetischen Empfinden wünschen sich Patienten in der Regel harmonisch ausgeglichene Körperproportionen und ein jugendliches, straffes Hautbild. Zugleich sollte der Eingriff möglichst risikoarm sein und im Idealfall keine sichtbaren Narben hinterlassen.

Zwar ist die Komplikationsrate bei Eingriffen zur Fettabsaugung und Körperformung im Allgemeinen gering. Zu den häufigsten unerwünschten Folgen zählen lokale und vorübergehende Nebenwirkungen wie Hyperpigmentierungen, postoperative Serome oder noduläre Fibrosen, die in der Regel gut behandelbar sind und das Endergebnis nicht wesentlich beeinträchtigen. Dennoch können auch Einzelfallberichte über missglückte Eingriffe oder Komplikationen – etwa in sozialen Medien – für Verunsicherung unter Patienten sorgen.

Überlegungen zur Effektivität und Sicherheit der gerätebasierten Körperformungs-Methode sollten daher oberste Priorität haben. Gute Anhaltspunkte sind:

  • Medizinische Erfahrung mit der Methode: Hat sich das Verfahren in der medizinischen Praxis bereits bewährt und als sicher erwiesen?  
  • Feedback anderer Chirurgen und Patienten: Welche Erfahrungen haben Kollegen gemacht, die das betreffende Gerät zur Körperformung bereits im Einsatz haben? Erkundigen Sie sich gegebenenfalls beim Händler oder Hersteller nach Fachkollegen als möglichen Ansprechpartner. Auch die Vorerfahrungen Ihrer Patienten sind häufig sehr aufschlussreich.
  • Zertifizierungen: Geräte zur Körperformung gelten als Medizinprodukte und müssen als solche strenge regulatorische Auflagen erfüllen. Den Rahmen dafür gibt die Medizinprodukteverordnung der EU (MDR) vor, die durch nationale Rechtsmaterien spezifiziert und ergänzt wird. Die Konformität mit den EU-weiten und nationalen Vorgaben wird durch das CE-Kennzeichen nachgewiesen.   

2. Vielseitigkeit und Anpassungsfähigkeit

Hochwertige Geräte zur Körperformung haben ihren Preis. Auch aus ökonomischen Gründen sollte die gewählte Lösung daher bei Patienten mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen flexibel anwendbar sein. Denn während bei einer Lipödem-Patientin die schonende Entfernung der krankhaften Fettablagerungen im Vordergrund steht, benötigt eine schlanke Patientin nach einer Schwangerschaft primär eine Bauchdecken-Straffung. Und der ambitionierte Kraftsportler möchte vielleicht mithilfe medizinischer Unterstützung seine Muskelkonturen noch besser zur Geltung bringen.  

Ein Beispiel für ein multifunktional einsetzbares Gerät ist das Argo Plasma Körperstraffungssystem, dessen Wirkung auf der Koagulation von Kollagenfasern beruht. Die Methode wird in der Medizin bereits seit Jahrzehnten zur Versorgung blutender Oberflächen und zur Devitalisierung von Gewebe eingesetzt und hat sich dabei als effektiv und sicher erwiesen. In ihrer weiterentwickelten Form kommt die Argon-Plasma-Technologie nun zunehmend im Bereich der plastisch-ästhetischen Chirurgie zur Anwendung, um das Unterhaut-Bindegewebe effektiv und langanhaltend zu straffen.

Die Methode ist im Rahmen von Fettabsaugungen einsetzbar und trägt in vielen Fällen dazu bei, einen zusätzlichen Eingriff zur Hautstraffung zu vermeiden. Auch die rein minimal-invasive Anwendung zur schonenden und narbenfreien Körperformung ist bei schlanken Patienten möglich.

Grundsätzlich handelt es sich bei dem Gerät um eine multifunktionale elektrochirurgische Einheit, die durch optionales Zubehör individuell konfiguriert und so für unterschiedliche plastisch-chirurgische Eingriffe genutzt werden kann.

3. Komfort und Benutzerfreundlichkeit

Auch eine theoretisch gut wirksame Methode garantiert noch keine optimalen Ergebnisse, wenn das Körperformungs-Gerät im praktischen Einsatz nicht überzeugt. Achten Sie bei der Auswahl daher auch auf ergonomische Aspekte und eine benutzerfreundliche Handhabung. Schon Kleinigkeiten wie eine flexible Steuerung über Hand- oder Fußschalter können die praktischen Abläufe im OP enorm erleichtern.

Viele Händler bieten die Möglichkeit, das Produkt vor dem Kauf ausführlich zu testen. Eventuell können Sie sogar bei Fachkollegen hospitieren, die das Gerät bereits im Einsatz haben. Auch ein verlässlicher Support, Ersatzteil- und Reparatur-Service erspart Ihnen im laufenden Betrieb viel Stress und Ärger.  

Übrigens: Im deutschen Medizinprodukterecht-Durchführungsgesetz (MPDG) ist die Rolle des Medizinprodukteberaters auf Händlerseite verankert. Dabei handelt es sich typischerweise um Personen im Außendienst, die umfangreiche Sachkenntnisse besitzen und Anwender beraten, einweisen und schulen. Kaufen Sie daher bevorzugt bei Händlern ein, die zertifizierte Medizinprodukteberater als Kundenbetreuer beschäftigen.  

4. Preis und Wirtschaftlichkeit

Natürlich spielen neben der Qualität auch ökonomische Überlegungen eine Rolle, wenn Sie über die Anschaffung eines Geräts zur Körperformung nachdenken. Zwei Aspekte sind dabei wichtig: zum einen der Anschaffungspreis, zum anderen die Kosten im laufenden Betrieb. Bei der Kosten-Nutzen-Analyse sollten Sie daher folgende Aspekte berücksichtigen:

  • Wie hoch ist der Anschaffungspreis?
  • Welche laufenden Kosten für Verbrauchsmaterialien fallen voraussichtlich an?
  • Welche Zusatzkosten (beispielsweise für die Buchung eines Anästhesisten) sind zu kalkulieren?
  • Zu welchen Preisen sind Ersatzteile erhältlich?
  • Bietet der Hersteller oder Händler eine Gewährleistung, die über die gesetzlichen Mindeststandards hinausgeht?
  • Wie viele Patienten werden Sie mit dem Gerät voraussichtlich behandeln können?
  • Sind die kalkulierten Behandlungskosten für Patienten – auch im Vergleich zu konkurrierenden Verfahren – preislich attraktiv?

Letztlich entscheidet eine Vielzahl an Faktoren über den wirtschaftlichen Erfolg einer Körperformungs-Methode. Sicher ist: Nur wenn Effektivität, Sicherheit und Preis in einem angemessenen Verhältnis stehen, wird das Gerät ökonomisch rentabel sein.

5. Technologische Innovativität

Mehr noch als in anderen Bereichen der Medizin gilt in der ästhetisch-plastischen Chirurgie das Motto „Stillstand ist Rückschritt“. Innovative Methoden der Körperformung sind aus zwei Gründen unverzichtbar: Dank laufender wissenschaftlicher Fortschritte sind die modernen Verfahren im Vergleich zur klassischen Liposuktion in der Regel effektiver, sicherer und schonender. Zudem werden sie von Patienten als attraktiver wahrgenommen – gerade, wenn Medien über das neue Verfahren berichten oder Prominente und Influencer die Werbetrommel rühren.

Es lohnt sich daher, auf dem Laufenden zu bleiben und regelmäßig in die erfolgversprechendsten neuen Methoden zu investieren. Dennoch müssen auch innovative Verfahren selbstverständlich nachweislich wirksam und sicher sein. 

Die Zukunftstrends: Sanfte Körperformung, Kombibehandlungen und Muskelkonturierung

High Definition Körperformung ist ein Trend, der uns erhalten bleiben wird. Denn während unser moderner Lebensstil Übergewicht begünstigt, steigen tendenziell die ästhetischen Ansprüche von Patienten an die eigene Körpersilhouette. Nach Einschätzung der VDÄPC geht der Trend hin zu gezielten Kombibehandlungen aus Liposuktion und Lipofilling. Zunehmend populärer werden – gerade bei männlichen Patienten – auch Eingriffe zur Muskelkonturierung.   

Um den steigenden Ansprüchen von Patienten gerecht zu werden, benötigen plastische Chirurgen heute also mehr denn je effiziente und sichere Geräte zur Körperformung. Bei der Auswahl des passenden Geräts ist es nützlich, auf wissenschaftliche Evidenz, das Feedback von Fachkollegen, Vielseitigkeit, Nutzerfreundlichkeit, Innovativität und nicht zuletzt das Preis-Leistungs-Verhältnis zu achten.